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Weniger bekannt ist, dass die Redaktion der NZZ sich offenbar intern recht schwer tut mit der zukünftigen Ausrichtung ihrer Zeitung:
Während Chefredaktor Markus Spillmann im Medieninformationsdienst → «Persönlich» (09.07.09) noch mit der Aussage zitiert wurde: «Die starke Chronistenpflicht der letzten 20 Jahre sei ein Auslaufmodell», hält nun Auslandchef Martin Woker im hauseigenen Magazin → «NZZ Folio» (10/09) mit der Meinung dagegen, die Zeitung wolle «an der Chronistenpflicht festhalten: Wenn man in fünfzig Jahren die NZZ von heute zur Hand nimmt, muss man erfahren können, was in der Welt passiert ist.»
Sind wir damit Zeuge eines Generationenkonflikts (Woker, geboren 1953; Spillmann, geboren 1967) oder einfach eines redaktionsinternen ‹Power Games› (Woker, Ressortleiter seit 2009; Spillmann, Chefredaktor seit 2006)?
Es scheint jedenfalls, dass Woker eher zu den Medien-Ewiggestrigen gehört. Denn ob sein heutiges Blatt in 50 Jahren überhaupt noch zur Hand genommen werden kann, dürfte bei dieser Einstellung gegenüber der Leserschaft von heute doch eher fraglich sein. Mit einem blossen Facelifting – und so sieht die «Neuausrichtung» der NZZ bisher leider aus – werden schon die allernächsten Jahre ganz schön schwer werden für das innerlich weiterhin recht runzelige Blatt.