20.12.08

ALPIQ – die Alpen-Intelligenzler kommen!

Die Aare-Tessin für Elektrizität (Atel) und die Energie Ouest Suisse (EOS) schliessen sich zu einem mächtigen Stromkonzern zusammen.
Man kann sich vorstellen, dass Vorbereitungen dazu über Monate gelaufen sind, auch solche, die die Namensgebung und das Branding betreffen. Geeinigt hat man sich schliesslich auf «ALPIQ».

Was für ein Wurf!

Aber wie spricht man das aus? Von der audiovisuellen Medien wird die Aussprache so kolportiert: «Alpik». Scheinbar ganz einfach.
Aber eben nur scheinbar.
In den modernen Sprachen gibt es nämlich so gut wie kein Wort, das auf «‑iq» auslautet und als «‑ik» ausgesprochen wird.
Schon gar nicht in Deutsch, der Atel-Muttersprache, oder Französisch, dem Heimat-Idiom von EOS (auf Französisch müsste es dazu  als «‑que» geschrieben sein).
Und erst recht nicht in Englisch, das die neue Firma brauchen wird, da sie in rund 30 Ländern tätig ist.
Wie wird demnach ein englischsprachiger Mensch den Unternehmensnamen «ALPIQ» aussprechen? (Phonetisch geschrieben:) «Alp-aikju» – doch ganz einfach!
Schriftlich umgesetzt also: Alp-IQ, der Alpen-Intelligenz-Quotient ...

Raffiniert, was!?

Atel und Eos sind diese Alpen-Intelligenzler, die den Energiemarkt nun gemeinsam aufrollen wollen. Und das deuten sie in ihrem innovativen Unternehmensnamen ganz klandestin an.
Oder wie → MetaDesign, die verantwortliche helvetische Brandingagentur, es auszudrücken beliebt: Damit → «beginnt eine neue Unternehmensmarke ihre Tätigkeit, mit der die Partner nach innen und aussen ein starkes Zeichen für eine erfolgreiche Entwicklung in der Zukunft setzen werden. Es entsteht eine Gruppe, die auf der Basis des starken Schweizer Heimmarktes in Europa Position beziehen kann.»

Es gibt übrigens ganz viele Unternehmensnamen, die ebenfalls irgendwie auf «-iq» auslauten, den «Intelligenz-Quotienten» aber auch ausdrücklich meinen und auch so ausgesprochen haben wollen («‑aikju»). Beispiele: → capitaliq – netiq – developeriq – hodesiq, einschliesslich dem Punk-Musiklabel criminaliq. Die Vorstellung, dass auch alle diese Namen auslautend mit «-ik» auszusprechen wären, belustigt dann doch eher.

Für die äusserst kreativen Erfinder der neuen Unternehmensmarke «ALPIQ» (→ www.alpiq.com) bleibt deshalb noch ein kleiner Test zum Schluss – ein wenig Englisch sollten sie allerdings beherrschen: → Simple-IQ.

19.12.08

Die Angst vor dem Zahnarzt scheint berechtigt.
Das führt uns jetzt sogar ein Zahnarzt vor Augen.


Mit diesem Plakat macht → Dr.med.dent. Walter Moretto aus Wettingen darauf aufmerksam, wie gefährlich es sein kann, sich auf seinen Behandlungsstuhl zu setzen: Der «Sensemann» lauert nämlich im Hintergrund, assistiert dem Doktor sogar gewissermassen, indem er ihm das Folterwerkzeug reicht – Gevatter Tod hat von der Sense auf ein noch schauerlicher aussehendes Interdental-Werkzeug umgestellt.

Haben demnach doch diese armen Menschen Recht, die an einer «Dentophobie» leiden, der Angst vor dem Zahnarzt? Führt man sich nämlich → dentophobische Informationen zu Gemüte, dann handelt es sich um ein ziemlich verbreitetes Problem.

Und auch der → Tod beim Zahnarzt ist gar nicht so selten, wie naive Zeitgenossen bisher wohl gehofft hatten.

Wir dürfen Dottore Moretto also dankbar sein, dass er ohne Rücksicht auf seinen Geschäftsgang die Dinge offen und ehrlich beim Namen nennt, respektive derart eindrücklich illustriert. Für seine Praxis ist das bestimmt die beste Werbung.