15.09.11

Bankwerbung für Deppen.

Jedes Mal, wenn diese Werbung läuft, bin ich fassungslos: der Clientis-Haltestellenspot im missglückten Charlie-Chaplin-Look. Er könnte auch «Der Wortspiel-Depp und die kühle Blonde» heissen:


Man muss sich den Ablauf auf der Zunge zergehen lassen:
Eine Bank steht an einer Bushaltestelle. Ein Depp schickt sich an, dort Platz zu nehmen (um auf den Bus zu warten, mutmassen wir), fragt aber höflich die kühle Blonde, die schon dort sitzt, ob er sich hinsetzen darf. Sie sagt, ziemlich zickig: «Isch ja e Bank», steht abrupt auf, und steigt in den Bus. Der Depp setzt sich hin und wartet – wie ich es mir ausmale – auf den nächsten Bus, der wohl erst wieder zur gleichen Zeit am Tag darauf vorfahren wird, und salbadert wie entrückt: «Tipptoppi Bank!»

Es ist schon jenseitig hyperkreativ, wie diese Werbung die Doppel­bedeutung des Wortes Bank ausreizt. Vorstellbar, dass der verantwort­liche CD irgendwo an einem Oktoberfest nach ein paar Mass plötzlich gemerkt hat, dass das Modell zum Drauf­sitzen gleich heisst wie das Modell für den Geldverkehr. Der geniale Einfall des Jahrzehnts!

Dass die Banker aber nicht draufgekommen sind, dass so ein Depp jetzt bei den Zuschauern als der erwünschte Clientis-Musterkunde rüber­kommt, erschüttert mich fast noch mehr als der Spot selbst.